" Mein Austauschjahr in den USA: Gefühlte 60 Grad Temperaturunterschiede

Donnerstag, 20. Februar 2014

Gefühlte 60 Grad Temperaturunterschiede

Es war Winter in Florida, aber trotzdem sehr warm für uns Leute aus dem Norden. Umso grösser war der Schock als wir an einem Freitag, ein wenig mehr als zwei Wochen nach Weihnachten, in Logansport aus dem Auto stiegen. Uns empfingen eisige Temperaturen und viel Schnee. Wir sehnten uns alle an den Strand zurück. Aber verrückt wurde es erst ein paar Tage später. Am Montag war es so kalt, dass die Schule am frühen Morgen ein "Two Hour Delay" ausriefen. Das bedeutet, dass die Schule erst um 10 Uhr beginnt und alle Stunden kürzer sind. Aber kurz darauf hat der Rektor die Schule ganz gestrichen auf Twitter. Wir freuten uns natürlich sehr über den freien Tag. Aber der war nicht der einzige. Die ganze Woche hatten wir keine Schule. Minus zwanzig Grad war in dieser Woche an der Tagesordnung. Mit dem Wind wurde es noch kälter. So kalt, dass wir sogar kochendes Wasser in die Luft werfen konnten uns es wurde zu Schnee in Sekundenbruchteilen.
Es ist aufregend, in Amerika zu sein während dieser historischen Schneestürme und diese, selbst für die Amerikaner extremen Verhältnisse selber zu erleben. Da wir auf dem Land, 15 minuten von Logansport entfernt leben, hatten wir auch schon mit Stromausfällen zu kämpfen. Ebenfalls eine einschneidende Erfahrung.
Alles in allem haben wir zusammengerechnet schon mehr als zwei Wochen Schule verpasst wegen dem Schnee und der Kälte. Die Schule begründet dies damit, dass die Schulbusse im Schnee nicht fahren können und es zu kalt für die Schüler ist, um auf die Busse zu warten. Es ist aber nicht normal. Letztes Jahr beispielsweise hat es nur zwei Tage Schulfrei gegeben. Es wäre alles nicht so schlimm, ja sogar erfreulich ein paar verlängerte Wochenenden zu haben, würden nicht alle Tage nachgeholt werden im Sommer. Das geht allen Schülern geghörig auf die Nerven und sie machen ihrem Unmut auf Facebook, Twitter und Instagram Luft.

Unsere Einfahrt wird von den Unmengen an Schnee befreit

Wir haben insgesamt bereits 13 Tage schulfrei gehabt und bestimmt genau so viele "Two Hour Delays". Unser Schulschluss im Sommer wurde bereits um eine Woche nach hinten verschoben. Letzte Woche hatte der Schulverband verkündet, dass wir während den nächsten neun Wochen eine Stunde länger Schule haben werden, bis um 16:10 also. Ich habe bereits knapp eine Woche mit dieser kleinen aber sehr auf die Gemüter schlagenden Änderung hinter mir, und ich muss sagen: Es ist so schlimm wie es sich anhört. Besonders das Track & Field (=Leichtathletik, mein Sport für den Frühling, ich werde ein anderes Mal mehr darüber schreiben) Training, welches damit immer eine Stunde länger geht bis um 6 Uhr, wird dadurch um ein Vielfaches härter und anstrengender.
Glücklicherweise wird es langsam wärmer. Der Schnee ist am schmelzen, die Stadt am im Wasser versinken, die Hunde am bellen und die Batterie meines Laptops am sterben. Damit sage ich gute Nacht, und bis zum nächsten Mal.

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